Am 9. Mai ist am Hauptplatz in Linz vom "European Peace Project" ein "Friedensfest" geplant und die Friedensakademie wurde eingeladen, dieses Fest mitzugestalten. Sosehr wir Bemühungen für den Frieden schätzen, haben wir diese Einladung abgelehnt, da uns das Manifest des "European Peace Project", wie es auf der Webseite veröffentlicht wird, zu einseitig erscheint.
Im Gespräch mit dem lokalen Organisator des Festes, Herrn Walther Neuper, habe ich klar gemacht, dass wir mindestens 3 Sätze dieses Dokumentes so nicht unterstützen können.
- "der 60 Millionen Menschen das Leben kostete, darunter 27 Millionen Sowjetbürgern" - warum sind da nur die Opfer aus der Sowjetunion erwähnt und nicht die Amerikaner, Engländer und Franzosen? Und warum nicht die Deutschen und Österreicher, die mit ihrem Leben bezahlen mussten?
- "Wir beginnen mit Bürger-Diplomatie und verweigern uns dem geplanten Krieg gegen Russland!" - eine Bürgerdiplomatie zu beginnen ist eine gute Idee. Aber zu behaupten, es würde ein Krieg gegen Russland geplant - das ist Putin-Argumentation.
- "Während die meisten EU-Regierungen und Verantwortlichen für den Krieg hetzen" - Ob die geplanten Waffenlieferungen an die Ukraine wirklich die beste Lösung sind, bezweifeln wird auch. Aber wir sehen das nicht als "Kriegshetze".
Dieses Manifest scheint uns zu einseitig und nicht für eine aktive Friedensbemühung geeignet. Daher können wir die geplante Veranstaltung nicht aktiv unterstützen.