18 Dezember 2022

Linzer Friedensgespräche 2023


Am Freitag, 27. Jänner 2023 fanden wieder die Linzer Friedensgespräche statt.

Thema:

Klimakatastrophe und Konflikte  - Wie wir Klima schützen und Frieden schaffen

Brennende Chemiefabriken, überflutete Bergwerke - nicht erst seit dem Ausbruch des Ukraine Konflikts ist klargeworden, wie sehr die Rüstungsindustrie und Kriege der Umwelt schaden. Im Gegenzug wirkt der Klimawandel als Risikomultiplikator und Konflikttreiber. Gelingt es in den kommenden Jahren nicht, den bislang von Jahr zu Jahr weiter zunehmenden Kohlendioxid- und Methan-Ausstoß in die Atmosphäre drastisch zu verringern, werden sich die bereits bestehenden Fragilitäts- und Konfliktrisiken weiter verstärken. Dazu kommt die Gefahr, dass immer dringender werdende Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes Spaltungen in der Gesellschaft hervorrufen und dadurch Konfliktpotenziale erhöhen. Die Linzer Friedensgespräche stellen in Vorträgen, Workshops und einer abschließenden Podiumsdiskussion 2023 die Frage nach den Zusammenhängen von Klima, Konflikten und Frieden und diskutieren Möglichkeiten einer gemeinsamen Klima- und Friedenspolitik zur Stabilisierung unserer Gesellschaften und zum Schutz der Umwelt.

Mit Lena Schilling (Klimaaktivistin und Autorin), Astrid Sahm (Dt. Institut für internat. Politik und Sicherheit), Martin Auer (Scientists for future), Andreas Schütz (Solidarwerkstatt) und Lucia Göbesberger (Diözese Linz, Abt. Gesellschaft & Theologie)

Die Linzer Friedensgespräche werden von einem breiten Netzwerk der Friedensstadt Linz getragen und stellen regelmäßig wichtige Fragen zur Diskussion, rund die Forderung nach friedlichen und inklusiven Gesellschaften, wie sie im Ziel 16 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung formuliert ist.

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Arbeitsgemeinschaft Linzer Friedensgespräche, VHS Linz, Friedensstadt Linz, Friedensakademie Linz, Volkshilfe OÖ, mehr-demokratie OÖ, Pax Christi, Katholische Aktion, Solidarwerkstatt und mensch&arbeit. 

Folder mit vollständigem Programm und weiteren Informationen als PDF zum Download.

Weitere Details und Anmeldung auf der Webseite der VHS Linz (Wissensturm)

17 Oktober 2022

Ausstellung "Peace Seeds"

 

Im Herbst 2022 hatten wir Gelegenheit, im Alten Rathaus in Linz die "Peace Seeds" Werke von Gudrun Kargl zu bewundern.

Gudrun Kargl:

"Einer Intuition folgend begann ich im Jahr 2016 mit dem Malen und Zeichnen von Friedenssamen - PEACE SEEDS.

Getragen von der Vision, durch die weltweite Verbreitung von Friedenssamen, Frieden durch Kunst sichtbar werden zu lassen und die Menschheit in ihrem Bestreben nach echtem Frieden zu unterstützen.

In kurzer Zeit ist aus meiner Vision ein internationales Friedens- und Kunstprojekt erwachsen und mittlerweile haben sich die Friedenssamen in vielen Ländern (z.B. England, Griechenland, Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg,Slowenien, Kroatien, Belgien, Schweden, Litauen, Lettland, Estland, Österreich...) verbreitet.

Im November 2017 wurde ich dazu eingeladen, im Europaparlament in Brüssel, symbolisch einen Friedenssamen zu säen.

Die Friedenssamen öffnen Fenster in verschiedene Dimensionen, sind wie Tore, durch die man hindurchgehen, in friedliche Welten eintreten kannund sie ermöglichen die Rückverbindung des menschlichen Individuums mit dem Planeten Erde und seiner Natur."

  • 3. bis 17. Oktober 2022, Foyer Altes Rathaus Linz
  • Finissage mit einem Impulsreferat von Mag. Albert Heitzinger (Bruckner-Uni Linz)
    zum Thema "Die Bedeutung der Kunst für den Frieden"
  • weitere Infos auf https://www.gudrunkargl.at/

Am 18. Oktober konnten Gudrun Kargl und Paul Ettl den Peace Seed für Linz an Bürgermeister Klaus Luger übergeben.

20 April 2022

Ostermarsch für Frieden und Abrüstung

Am Ostermontag, 18. April 2022, treffen wir uns beim Friedensdenkmal am Schillerplatz und laden zu einer gemeinsamen Wanderung zum Mahnmal für aktive Gewaltfreiheit vor dem Neuen Rathaus in Urfahr.

  • mit Friedensliedern von Betty Rossa.
  • Gedanken zur aktiver Gewaltfreiheit von Dr. Reiner Steinweg
  • Treffpunkt: Ostermontag, 18. April 2022, 14.00, Friedensdenkmal, Schillerpark.
  • Abschluss: 17 h

Der Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine ist ein völkerrechtswidriger Krieg. Auch der Verweis auf die eigenen Sicherheitsinteressen und die historischen Rechtsbrüche der Nato-Staaten kann und wird ihn nicht legitimieren. Das Völkerrecht und das Gewaltverbot der Vereinten Nationen müssen respektiert werden. Alle grundlegenden Differenzen können dauerhaft einzig auf dem Verhandlungstisch entschieden werden.

Dieser Krieg darf keinesfalls in einem neuen Rüstungswettlauf münden. Eine neue Friedensordnung für Europa muss eine inclusive Friedensordnung sein. Das Gemeinsame Haus Europa muss über die Grenzen der Europäischen Union hinausgehen. Für eine neue Friedensordnung in Europa braucht es einen neuen Verhandlungsprozess unter Einschluss der Russischen Föderation und der USA.

Für Österreich heißt das gerade jetzt: Ja zur Neutralität und aktiver Neutralitätspoitik. Durch eine aktive Neutralitätspolitik kann Österreich einen wichtigen Beitrag für einen stabilen Frieden leisten. Militärblöcke spalten – Neutralität verbindet!

Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und den Rückzug der russischen Truppen, die bedingungslose Einhaltung der Menschenrechte, Friedensverhandlungen und humanitäre Hilfe für alle, die unter den kriegerischen Auseinandersetzungen leiden, sowie freie Fluchtwege für alle – Zivilist:innen und Soldat:innen, die sich vor dem Krieg in Sicherheit bringen wollen. 

Veranstalter dieses Ostermarsches sind Friedensakademie Linz,  Pax Christi OÖ, IPPNW (Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs), Yes we care Linz, Kinderfreunde OÖ,  Alternative und Grüne GewerkschafterInnen OÖ, KPÖ Linz, Solidarwerkstatt Österreich, Sozialistische Jugend OÖ, Verein Zu-Flucht

11 April 2022

Vortrag: "Grundeinkommen im Licht der katholischen Soziallehre"

In seinem Buch "Wage zu träumen" hat Papst Franziskus gefordert: "Ich glaube, dass es an der Zeit ist, Konzepte zu bedenken wie das Universelle Grundeinkommen (UBI): Eine bedingungslose Pauschalzahlung an alle Bürger.“ 

Am 11. April 2022 um 19 Uhr wird der Direktor der Katholischen Sozialakademie (KSOe) Dr. Markus Schlagnitweit einen Einblick geben, wie die Idee eines Grndeinkommen in der katholischen Soziallehre enthalten ist. Natürlich ist anschließend eine Diskussion möglich.

Eine Veranstaltung gemeinsam mit dem Verein "Das Grundeinkommen", dem Cardijn-Haus Linz und der Katholischen Sozialakademie KSOe

02 März 2022

Erklärung zum Krieg in der Ukraine 2022

 

Erklärung der Friedensinitiative der Stadt Linz
zum Krieg in der Ukraine 2022

Die Invasion Russlands in der Ukraine ist ein Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen und ein Akt der Aggression, die ein Verbrechen nach dem Völkerrecht darstellt und zu verurteilen ist. Dadurch werden unschuldige Menschen – derzeit in erster Linie Frauen und Kinder – zur Flucht getrieben und ins Asyl gezwungen. Ebenso zu verurteilen ist das Bombardement nicht-militärischer Einrichtungen mit zivilen Todesopfern und Verletzten, ein Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.

Durch diesen Krieg ignoriert Russland (eigentlich ist es die russische Führung) internationale Abmachungen, ja sogar eine schriftliche Vereinbarung, die Ukraine als eigenständiges Land zu schützen. Nach dem Verzicht der Ukraine auf die Atomwaffen und der Rückgabe dieser an Russland, hat Russland vertraglich unterschrieben, dass es die Selbständigkeit der Ukraine anerkenne.

(Der Vertrag von Budapest 1994 garantierte der Ukraine die Sicherheit ihrer territorialen Integrität, staatlichen Grenzen sowie politischen Souveränität zu. Russland, die USA und Großbritannien versprachen der Ukraine im Budapester Memorandum darüber hinaus Schutz vor ökonomischem und politischem Druck sowie umgehende Konsultationen, sollten diese Bestimmungen verletzt werden.)

In beängstigender Weise setzt jetzt die russische Führung seine Nuklearwaffen in Alarmbereitschaft, um dem Westen (USA, EU und NATO) zu drohen, obwohl dieser einen militärischen Einsatz in der Ukraine gegen Russland ausgeschlossen hat. An dieser Spirale der Gewalt zu drehen bedeutet, den Weltfrieden zu gefährden.

Es ist dies eine weitere Eskalation der Gewalt und auf das schärfste zu verurteilen. Zum Schutz der Zivilbevölkerung fordern wir daher ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen und einen Waffenstillstand.

Als Friedensinitiative erachten wir es aber zugleich für dringend nötig, darüber nachzudenken, wie dieser Krieg beendet und der seit langem schwelende Konflikt in der Ostukraine auf schnellstem Weg gelöst werden kann.

Dazu ist es notwendig, die Hintergründe und die Interessenslagen der Konfliktparteien zu ergründen und möglichst offen zu legen. Deshalb geht es auch um das Verstehen der gegebenen Situation, um den Sinnzusammenhang des Handelns der russischen Führung zu erklären. Russland empfand die Truppenstationierung der NATO an seinen Westgrenzen als unmittelbare Bedrohung, und hat das 2017 sofort unmissverständlich klargemacht. Diese Analyse kann bei möglichen Friedensverhandlungen die Basis für die friedliche Beilegung des Konfliktes sein.

Daher halten wir es für erforderlich, dass die bereits begonnenen Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auf Augenhöhe stattfinden. Stabilisierende Maßnahmen sollen in einer Folgekonferenz mit allen Beteiligten zur Absicherung der friedlichen Koexistenz der Staaten erfolgen.

Linz, 2. März 2022

Links:

02 Januar 2022

Linzer Friedensgespräche 2022

„Friedensprojekt Europa? Positionen und Möglichkeiten Österreichs"

am 28. Jänner 2022 im Wissenturm Linz bzw. über Zoom

mit Referaten von und Workshops mit

  • Thomas Roithner, Friedensforscher, Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Wien
  • Mathilde Schwabeneder , Vor­stands­­vorsitzende SOS-Menschenrechte, ehemalige Leiterin der ORF-Außenstelle für Italien, Vatikan und Malta, Menschenrechtspreisträgerin OÖ

Anschließend Diskussion mit Thomas Roithner, Mathilde Schwabeneder und Josef Weidenholzer